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«Es braucht völlig neue Fahrzeugkonzepte»

Mit seinen visionären Konzept-Fahrzeugen sorgt der Autodesigner Frank M. Rinderknecht regelmässig für Aufsehen. Der Gründer von Rinspeed arbeitet begeistert an der Mobilität von morgen.

Herr Rinderknecht, welchem Antrieb gehört die Zukunft? 
Die Frage ist so falsch gestellt. Es geht nicht um den Antrieb, sondern um die Energie. Wir sollten uns überlegen, ob wir jetzt und heute von den fossilen Treibstoffen wegwollen – oder erst dann, wenn es keine mehr gibt. Ich meine: Wir müssen jetzt anfangen, zum Beispiel mit Elektrizität. Ich kann mir auch vorstellen, dass es erneuerbare Energie gibt, die wir schlicht noch nicht ge- oder erfunden haben.

Was braucht es, damit die grosse Masse der Konsumenten auf E-Mobilität umsteigt? 
Leidensdruck oder Begeisterung. Der Leidensdruck könnte mit schärferen gesetzlichen Vorschriften, beispielsweise mit Dieselfahrverboten, erhöht werden. Begeisterung schaffen Personen wie Elon Musk mit seinem Tesla. Er bringt es fertig, ein Auto begehrenswert zu machen, obwohl es von geringerer Qualität und teurer ist als vergleichbare Autos.

Sie bauen selber visionäre Konzeptfahrzeuge. Welche Entwicklung sehen Sie in den nächsten Jahren?
Automatisiertes Fahren wird der grosse «Game Changer» sein. Es wird die gängigen Nutzungs- und Besitzmodelle verändern.

Inwiefern?
Schauen Sie, mechanisch fährt ein Auto etwa 300’000 Kilometer. Das ergibt gemäss heutigem Nutzungsverhalten eine Lebensdauer von 20 Jahren. Die elektronischen Komponenten werden aber bereits nach drei bis vier Jahren so veraltet sein, dass es für sie kein Update mehr gibt. Diese einzeln zu ersetzen, wird viel zu teuer werden. Das bedeutet, dass das Fahrzeug die 300’000 Kilometer eigentlich innert drei Jahren zurücklegen müsste.

Wie genau wird das autonome Fahren unseren Alltag verändern?
Vor allem im städtischen Bereich wird man kein eigenes Auto mehr besitzen. Man wird Mobilität vielmehr als Dienstleistungsangebot betrachten und je nach Bedarf konsumieren.

Ist das nicht ein Horrorszenario für die Autoindustrie, das Sie da ausmalen?
Es braucht tatsächlich völlig neue Fahrzeugkonzepte und Geschäftsmodelle. Wir zeigen eine mögliche Lösung mit dem MicroSNAP: ein «Skateboard» – ein Chassis – mit einem flexibel austauschbaren «Pod», einem Aufbau. Das Skateboard fährt den ganzen Tag herum und wird mit jenem Pod ausgestattet, der für den Personen- oder Gütertransport gerade gebraucht wird.

Was bedeutet diese neue Mobilität für den Fahrer oder die Fahrerin?
Viele fürchten, dass diese Entwicklung den Menschen den Fahrspass nimmt. Mit all den Staus und Rotlichtern habe ich den persönlich aber schon lange nicht mehr. Autonome Fahrzeuge werden es mir ermöglichen, die Zeit im Auto sinnstiftender zu nutzen als heute. Vielleicht führt das zu einer willkommenen Entschleunigung. 

Wann rechnen Sie mit dem Durchbruch des automatisierten Fahrens?
Optimisten sagen, dass 2020 die ersten vollautonomen Autos herumfahren. Pessimisten meinen, dass sie gar nie kommen. Es sind noch viele Fragen offen.

Zum Beispiel?
Unter anderem müssen wir festlegen, wer die Entscheidungshoheit über das Fahrzeug haben soll. Entscheidet die Maschine oder der Mensch? Persönlich glaube ich, dass die technische Entwicklung schneller voran schreiten könnte, als wir denken. Wir leben auf jeden Fall in einer unglaublich spannenden Zeit, und ich bin glücklich, ein kleiner Teil dieser Entwicklung zu sein.

Zur Person

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Frank M. Rinderknecht (geboren 1955 in Zürich) ist Automobildesigner und Gründer des Unternehmens Rinspeed. Sein Ziel ist es, nachhaltige Mobilitätskonzepte zu fördern. Durch seine Konzeptfahrzeuge, die jedes Jahr am Genfer Automobilsalon für viel Aufsehen sorgen, hat Rinderknecht internationale Bekanntheit erlangt. Die ersten Fahrzeuge hatte der Tuner noch mit Verbrennungsmotoren ausgestattet. Ein halbes Dutzend war mit Biogas unterwegs, eines mit Ethanol. Seine jüngsten Konzeptautos fahren allesamt elektrisch.

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