Biogas: Erneuerbare Energie aus organischen Abfällen

Innovation

Biogas: Erneuerbare Energie aus organischen Abfällen

Im Rüstabfall von Haushalten und im Hofdünger von Landwirten steckt wertvolle Energie. Diese Biomasse zu nutzen, bringt einige Vorteile. 

Als Biomasse wird alles nachwachsende, organische Material bezeichnet. Dazu gehören alle Stoffe pflanzlicher und tierischer Herkunft. Daher ist Energie aus Biomasse auch erneuerbar. Sie gilt als CO2-neutral, da bei der Energieerzeugung maximal so viel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanzen davor mit der Fotosynthese bereits gebunden haben. 

Biomasse, die sich zu Energie weiterverarbeiten lässt, kommt in diversen Bereichen vor: in der Forstwirtschaft, in der Landwirtschaft, in Siedlungen sowie im Gewerbe und in der Industrie. Ein gutes Beispiel für die Nutzung von Biomasse ist Biogas. Es entsteht durch die Vergärung nichtholzhaltiger Biomasse. Dazu zählen organische Abfälle wie etwa Grüngut und Rüstabfälle aus Siedlungen, Erntereste und Hofdünger (Gülle, Mist) aus der Landwirtschaft oder Speisereste aus der Gastronomie. Dieses Biogas kann dann in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) genutzt werden, um Strom und Wärme zu erzeugen. 

So wandeln zwei Romands Hofdünger in Energie um
biogasanlage
Charles Millo (links) und Marc Zeller (rechts) gewinnen in ihrer Biogasanlage in Satigny aus Hofdünger Biogas.
Bild: Christian Senti

Wie ein BHKW sinnvoll und gewinnbringend eingesetzt wird, zeigen die Romands Charles Millo und Marc Zeller, die aus Gülle und Mist Energie gewinnen, um eine Biogasanlage zu betreiben. Neben Zellers 120 Milchkühen liefern weitere Landwirte Mist von Schweinen, Rindern und Pferden an die Biogasanlage. Auch Mühlestaub, pflanzliche Reste aus der Weinernte, Küchenabfälle von Restaurants, Essensreste und altes Speiseöl landen in der Biogasanlage. Diese sogenannten Co-Substrate werden zusammen mit dem Hofdünger vergärt. 

Das produzierte Biogas wird anschliessend in einem Blockheizkraftwerk vor Ort verbrannt. Daraus gewinnen Millo und Zeller rund 3,5 Gigawattstunden Strom pro Jahr. Den Grossteil davon speisen sie in das lokale Netz ein und generieren dadurch Einnahmen. Mit der Wärme beheizen sie ein Gewächshaus und die Fermenter der Biogasanlage. Zu guter Letzt stellen sie das Gärgut, das nach der Vergärung übrigbleibt, Landwirtschaftsbetrieben als wertvollen Dünger zur Verfügung. So schliesst sich auch der Stoffkreislauf.

Quelle: Broschüre «Biomasse»

So können Sie Energie aus Biomasse nutzen

  • Bioabfall trennen
    Trennen Sie Bioabfall vom herkömmlichen Müll und entsorgen Sie Ihre Speisereste separat. 

  • Mit Biogas heizen
    Wenn Sie Ihre Wohnung mit Erdgas beheizen, stellen Sie um auf Biogas. 

  • Ökostrom beziehen
    Viele Elektrizitätswerke bieten attraktive Ökostrom-Angebote an, die auch Strom aus Biomasse enthalten. Beziehen Sie solch grünen Strom.

  • Mit Biogas fahren
    Wenn Sie ein Gasauto besitzen, nutzen Sie dafür Biogas. 

  • Auf erneuerbare Energien umstellen
    Wenn Ihre bestehende Öl- oder Gasheizung älter als 10 Jahre ist, prüfen Sie die Möglichkeit, auf erneuerbare Heizsysteme umzustellen. Alle Informationen dazu finden Sie unter erneuerbarheizen.ch

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