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Was muss wann beim Eigenheim saniert werden?

Auch ein Gebäude braucht Unterhalt, damit es nicht an Wert verliert. Und mit gezielten Massnahmen und Unterstützung von Experten lässt sich zudem Energie sparen.

Ein Gebäude kann 50, 80, 100 oder noch mehr Jahre alt werden – allerdings nur, wenn es gut unterhalten wird. Dabei gilt: Je nach Bauteil sind die Erneuerungs- beziehungsweise Unterhaltszyklen kürzer oder länger. Ein Ziegeldach etwa hat eine Lebensdauer von 50 Jahren, ein Flachdach eine solche von 30 Jahren. Wie lange welches Element hält, kann man der paritätischen Lebensdauertabelle entnehmen. Darauf sind sämtliche Bauteile, Leitungen, Elektroinstallationen sowie die wichtigsten Betriebsapparaturen wie Heizung, Waschmaschine oder Kühlschrank aufgeführt. Die Tabelle wurde vom Schweizerischen Hauseigentümerverband und dem Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverband gemeinsam erarbeitet und wird von sämtlichen massgebenden Organisationen der Immobilienwirtschaft mitgetragen.

Lebensdauer macht Kosten planbar
Für Hauseigentümer ist zudem die Lebensdauertabelle wichtig, um die Kosten für die Substanzerhaltung und Erneuerung langfristig und vorausschauend planen zu können. Wählt er beim Unterhalt die falsche Strategie, riskiert er überdurchschnittlich hohe Sanierungskosten oder einen Wertverlust seiner Immobilie. Oft wird allerdings bei Einfamilienhäusern und Stockwerkeigentum zu wenig für zukünftige Sanierungen zurückgelegt. Jährliche Rückstellungen in Höhe von 1  bis 1,5 Prozent des Gebäudeneuwerts stellen sicher, dass das Geld für eine anstehende Sanierung vorhanden ist. Es ist also unerlässlich, parallel zur konkreten Aufstellung des künftigen Sanierungsbedarfs auch eine entsprechende Budgetplanung in Angriff zu nehmen und über die Jahre im Auge zu behalten. Eine Checkliste zum Sanierungsstau hilft bei der Bestandesaufnahme und zeigt auf, was als Nächstes ersetzt werden soll.

Planen und Investieren lohnen sich
Regelmässige Investitionen und eine sinnvolle Planung senken die Kosten, erhalten die Freude an der Liegenschaft und steigern deren Verkaufspreis. Dieser erhöht sich um über 15 Prozent, wenn sich das Objekt in einem guten statt nur einem durchschnittlichen Zustand befindet. Bei einem überdurchschnittlich guten Zustand, der etwa aus dem Einbau einer Multifunktionsküche oder verbesserten Nasszellen resultiert, lässt sich der Verkaufspreis bei Eigentumswohnungen sogar um über 45 Prozent steigern. Wertvolle Hinweise für eine sinnvolle Planung liefert die Checkliste von Raiffeisen Casa.

Experten helfen bei der Planung
Wer Erneuerungen am Dach, der Gebäudehülle oder der Heizung plant, sollte einen GEAK Plus erstellen lassen. Der GEAK ist der offizielle Gebäudeenergieausweis der Kantone. Er zeigt die Energieffizienz-Klasse eines Gebäudes auf und gibt damit Hinweise auf den energetischen Modernisierungsbedarf. Der GEAK Plus dient anschliessend als Entscheidungshilfe. Experten analysieren den Sanierungsbedarf und erstellen einen detaillierten Bericht. Dieser liefert Hinweise für die Umsetzung und Abstimmung verschiedener Sanierungsmassnahmen. Zudem zeigt er zu erwartende Kosten, verfügbare Fördergelder und künftige Unterhaltskosten auf.

Lebensdauer einzelner Bauteile

  • Sonnenkollektoren: 20 Jahre
  • Heizkessel: 20 Jahre
  • Lamellenstoren: 25 Jahre
  • Holzfenster: 30 Jahre
  • Bodenheizung: 30 Jahre
  • Haustürschloss: 30 Jahre
  • Lavabo/WC/Keramik: 35 Jahre
  • Abwasserleitungen: 50 Jahre
  • Massivparkett: 40 Jahre

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