Ernährung

Fünf unerwartete Klimakiller und die Alternativen dazu

Fleisch ist längst nicht die einzige Gefahr fürs Klima auf unserem Speiseplan. Auch scheinbar harmlose Lebensmittel haben eine schlechte Bilanz.

Kräuter
Frische Kräuter sind ein Segen für unzählige Gerichte – vom gemischten Salat bis zum pochierten Fisch. Aber wie steht es mit ihrer Klimaverträglichkeit? Leider nicht immer so gut, wie wir denken! Viel zu oft stammen Basilikum, Dill und andere Kräuter aus dem Ausland – aus Israel oder Südafrika zum Beispiel – und haben einen entsprechend langen Transport mit dem Flugzeug hinter sich. Schau dir deshalb die Verpackung ganz genau an, bevor du sie kaufst. Auch wenn der Lieferant eine Schweizer Grossgärtnerei ist, bringt nur der Blick aufs Kleingedruckte Gewissheit. Eine nachhaltige Alternative sind selbstgezogene Kräuter. Ein Kräuterkistli hat auf jedem Fensterbrett Platz.

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Superfood
Chiasamen gelten als Superfood. Und tatsächlich sind sie dank ihres hohen Gehalts an Proteinen, Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffen sehr gesund. Trotzdem solltest du nach Möglichkeit auf sie verzichten, da die Anbaugebiete am anderen Ende der Welt liegen: in Bolivien, Chile, China, Mexiko und Australien. Glücklicherweise gibt es in unseren Breitengraden einen viel zu oft übersehenen Vertreter der Kategorie Superfood: Leinsamen. Sie kosten in der Regel nicht einmal die Hälfte von Chiasamen, weisen aber noch bessere Omega-3- und Proteinwerte auf. Du sparst also Geld und entlastest auch noch das Klima.

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Reis
Reis aus Asien gehört zu den am meisten unterschätzten Klimakillern unter den Lebensmitteln. Und das längst nicht nur wegen des weiten Transports. Im Schlamm der gefluteten Reisfelder gedeihen Bakterien, die grosse Mengen Methan erzeugen. Gemäss dem Magazin «Geo» ist der Reisanbau auf Nassfeldern für 10 bis 17 Prozent des weltweiten Methanausstosses verantwortlich. Und: Methan belastet das Klima 25-mal mehr als die gleiche Menge CO2. Verwende deshalb nach Möglichkeit Reis aus Europa, zum Beispiel Risottoreis der Sorte Loto von den Terreni alla Maggia im Tessin. Auch einheimisches Getreide wie Gerste oder Dinkel kannst du ganz ähnlich wie Reis zubereiten.

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Butter
Butter macht Saucen und Gebäck besonders schmackhaft. Nur leider auf Kosten des Klimas. Für ein Kilogramm Butter gelangen bis zu 24 Kilogramm CO2-Äquivalente in die Atmosphäre. Zum Vergleich: Bei Rindfleisch beträgt das Verhältnis 1:13. Wenn du der Umwelt einen Gefallen tun möchtest, solltest du statt Butter Margarine mit Oliven- oder einheimischem Rapsöl verwenden.

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Äpfel
Dass eine Mango, eine Maracuja oder eine Ananas von ganz weit her kommen, liegt auf der Hand. Doch auch bei Äpfeln ist Vorsicht geboten. Bevor im August die Saison in unseren Breiten beginnt, finden sich in der Regalen der Supermärkte Früchte, deren Klimabilanz alles andere als erfreulich ist. Die einen haben den weiten Weg aus Neuseeland hinter sich, die anderen mehrere Monate in hiesigen Kühlhäusern. Zur Erntezeit eingemachte Äpfel aus der Region können zwar den Biss in den frischen Apfel nicht ersetzen, für viele Desserts und Kuchen sind die aber eine sehr gute und vor allem klimafreundliche Alternative.

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